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  • Plakate und Sticker 2021

    An folgenden Orten Berlins liegt gedrucktes Mobilisierungsmaterial für den Revolutionären 1. Mai 2021 zur Abholung bereit. Weiter unten dann eine kleine Auswahl an Materialien.

    Plakat und Aufkleber.

    Aufkleber 1. Mai 2021

    Animation zum Download (gif-Datei)

     

  • Aufruf zur revolutionären 1.Mai-Demo in Berlin

    Die Herrschenden hielten sich wahrscheinlich für sehr schlau, als sie letztes Jahr zu Beginn der Pandemie versuchten, den Begriff Solidarität zu erbeuten.

    Abstand halten sollen wir. Uns isolieren. An die Alten und Kranken denken, die überarbeiteten Pflegekräfte nicht noch weiter belasten. Ja, auf einander achten und Menschenleben nicht leichtfertig aufs Spiel setzen ist wichtig. Was sie jedoch verschweigen ist, dass sie diejenigen sind, die, die die Bedingungen der Unmenschlichkeit erst geschaffen, das Gesundheitssystem kaputt gespart, Lohndumping ermöglicht und Privatisierung vorangetrieben haben. Sie sind es, die Profitinteressen über Gesundheitsschutz und Existenzsicherung der vielen stellen.  Sie sind diejenigen, die von unserer Arbeitslosigkeit profitieren und uns dann bei jedem Gang ins Jobcenter erniedrigen.

    Und dann versuchen sie uns ihre dürftigen Maßnahmen, als Solidarität zu verkaufen. Sie predigen die individuelle Verantwortung jedes Einzelnen – vertreten dann bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Interessen der Konzerne, nie aber unsere und stellen mit ihren Schlägertrupps von Polizei sicher, dass die Ordnung des Geldes und des Eigentums aufrechterhalten wird. Denn seit Beginn der Pandemie hat sich die herrschende Klasse durch eine Vielzahl von Verordnungen und erteilten neuen Machtbefugnissen an Polizei und Grenzschutz eine willkürliche Ruhe und einen Zustand der dauerhaften Überwachung geschaffen, um Kontrolle, Verschaerfung und Gewalt europaweit auszubauen.

    Da wo ihr System, der Kapitalismus, scheitert, sollen wir uns weiter voneinander isolieren, wir sollen unsere Jobs verlieren, aber unsere Mieten zahlen; andere sollen Überstunden leisten, auf Löhne verzichten und ihre Gesundheit ruinieren; wir sollen warten, monatelang, für ein bisschen Geld, das uns nach siebzig Jahren schuften in Almanya doch eigentlich zustehen sollte. Wir sollen sterben, damit sie nicht in die Verantwortung gezogen werden. Denn eigentlich sollen wir nicht solidarisch sein, sondern im Angesicht ihrer Gewalt, die sich nicht erst seit der Corona-Pandemie zeigt, aber jetzt noch schlechter als je verhüllen lässt, die Augen verschließen. Das werden wir nicht tun.

    Dass die Herrschenden hier in ihren Villen im Grunewald und ihren 240qm-Lofts in Mitte, ihr liberales Scheißleben führen und jetzt von Verantwortung reden können, ist nur möglich wegen der Überausbeutung der Arbeiter*innen, vor allem der Arbeitskraft der Frauen im globalen Süden und migrantischer Frauen hier im imperialistischen Zentrum. Egal ob in der Industrie, in der Pflege oder in der Haushaltsarbeit: der Wohlstand Deutschlands und Westeuropas ist auf unserem Rücken – dem Rücken der Arbeiter*innen und Ausgebeuteten hier und weltweit – geschaffen.

    Und lasst uns nicht vergessen – die Lofts, die heute nur von wenigen bewohnt werden können, waren einst Arbeiter*innenwohnung für viele. Was für eine morbide Realität, in der unsere Freund*innen für ihre Obdachlosigkeit kriminalisiert werden, wenn doch die Obdachlosigkeit von den Herrschenden geschaffen ist. Was für unhaltbare Zustände also, wenn von der Unmenschlichkeit der Gentrifizierung, der Obdachlosigkeit und der Zwangsräumungen überproportional unsere migrantischen Freund*innen betroffen sind.

    Zu lange schon wird unsere Arbeitskraft ausgebeutet, unsere Stimmen ignoriert, unsere Communities ermordet. Zu lange wurden unsere Körper und unsere Existenzen kriminalisiert, um den Ausbeutungsapparat des Kapitalismus durch immer wieder neue Formen des Imperialismus aufrecht zu erhalten.

    Dabei ist es unser Überleben und das Erbe unserer Kämpfe, die die Hoffnung auf eine bessere Welt aufrecht erhalten!

    Und deshalb wissen wir auch, was Solidarität bedeutet; wem sie gehört! Wir laden euch ein, gemeinsam mit uns am 1. Mai ein Zeichen zu setzen und die Tradition der internationalen, revolutionären Kämpfe unserer Vorfahren und Vorgänger*innen fortzuführen!

    Wir wissen, dass wir nur einander haben und dass das Fundament einer neuen Welt nur gemeinsam gelegt werden kann. Deshalb ist es an der Zeit zu kämpfen, Hand in Hand! Mit unseren Nachbar*innen, Geschwistern, Kindern, Onkels und Tanten, mit unseren migrantischen Genoss*innen und Freund*innen ganz vorne voran, deren Arbeitskraft es erst ist, die uns ermächtigt, den Kampf der Klassen zu führen.

    Wir lassen uns nicht verkaufen, was uns schon immer gehört hat. Die einzigen, die sich fortan irgendetwas aneignen werden, das sind wir. Und wir holen uns zurück, was uns gehört! Unsere Solidarität zueinander, unsere Wohnungen, unsere Arbeitsplätze, unsere Gesellschaft, unsere Communities, unsere Straßen!
    Weder unsere Solidarität, noch unsere Stadt werden wir erbeuten lassen! Gegen ihr System des Ausverkaufs unserer Häuser, werden wir uns mit echter, gelebter Solidarität in den Mietenkämpfen, in der entschädigungslosen Enteignung ihrer Immobilienfirmen stellen!

    Kommt, damit wir am 1. Mai – dem Tag der internationalen Arbeiter*innenschaft – denen danken können, die durch das Werk ihrer Hände diese Welt geschaffen haben und die die Bedingungen für eine neue Welt möglich machen werden.

    Kommt, damit wir die Solidarität der internationalen Arbeiter*innenklasse historisch in all unseren Sprachen laut werden lassen.

    Lasst uns nicht vergessen: Der Applaus lässt uns das Tagewerk nicht leichter ertragen, der Jubel von Balkonen macht den Arbeitstag nicht kürzer. Um zu danken, müssen wir verändern!

    Lasst uns unsere Communities – die migrantischen Communities in Berlin – nicht von ihrem Kampf entfremden. Lasst uns einen Ausdruck der Solidarität finden, der zum kämpfen mitreißt und erinnert an die historische Kontinuität migrantischer, diasporischer und internationaler Kämpfe der Arbeit. Lasst uns diejenigen ohne Papiere unter uns nicht vergessen, diejenigen unter uns mit kriminalisierten Körpern, und diejenigen unter uns, die immer nur eine Auseinandersetzung mit den Bullen davon entfernt sind, abgeschoben zu werden. Finden wir also neue Perspektiven des Protests, schützen wir uns gegenseitig, laden wir alle Passant*innen ein, sich in unsere Reihen einzufinden. Wir sind noch empfänglich für unsere Freund*innen, die in Not sind.

    Denn wenn wir unsere Lage erkannt haben, wie sollen wir dann aufzuhalten sein?

    Die Auftaktkundgebung wird am Hermannplatz in Neukölln um 17 Uhr beginnen. Die Demonstration startet dann pünktlich um 18 Uhr über Karl-Marx-Straße und Sonnenallee nach Kreuzberg zum Oranienplatz.

    Bündnis Revolutionärer 1. Mai Berlin

    Aufruf in anderen Sprachen: [english] [français]

  • Call for the Revolutionary Internationalist May Day Demonstration (May 1st) 2021

    The ruling classes probably thought they were being very clever when they tried to co-opt our term „solidarity“ at the beginning of the pandemic early last year.

    We will keep our distance. We will isolate ourselves. We will think of the old and the sick. We won’t let the overworked healthcare and care workers be burdened anymore. Yes, looking after each other and not gambling with human life is important. What they are hiding, however, is that they are the ones who created these conditions of inhumanity in the first place. They ruined the health system, enabled wage dumping, and promoted privatization. It is they who put the profit interests of the few above the health and livelihoods of the many. They are the ones who benefit from our unemployment and then humiliate us every time we go to the job centre.

    And then they try to sell us their meagre measures as solidarity. They preach the doctrine of individual responsibility, but then represent the interests of corporations at every possible opportunity, never ours. And with their goon squads of the police, they maintain the system defined by money and private property. Since the beginning of the pandemic, the ruling class has been constructing an arbitrary calm and a state of permanent surveillance through a large number of ordinances and new powers granted to the police and border guards in order to expand control, tighten measures, and increase violence across Europe.

    As their system, capitalism, fails, we have been forced to isolate ourselves further, to lose our jobs but pay our rents; many others are supposed to work overtime, forego wages and ruin their health in the process; we have been made to wait for months on end for little money, which after seventy years of toiling in Almanya should actually be due. So now, we are not supposed to show solidarity, but shut our eyes in the face of their violence. Their violence has been ongoing since well before the corona pandemic, but now it is impossible to keep hidden. This we won’t do.

    The fact that the rulers here, from their villas in Grunewald and their 240sqm lofts in Mitte, can lead their shitty liberal life and talk about responsibility is only possible because of the over-exploitation of workers. This is especially true for the workforce of women in the Global South and migrant women here in the imperialist centre. Whether in industry, carework or household work: the prosperity of Germany and Western Europe is created off our backs – the backs of workers and the exploited here and around the world.

    And let’s not forget – the lofts, which today house very few, were once workers‘ homes for many. What a morbid reality we live in – where our friends are criminalized for their homelessness even as homelessness is created by the rulers. What an untenable situation: where our migrant friends are disproportionately affected by the inhumanity of gentrification, homelessness, and evictions.

    For too long, our labour has been exploited, our voices ignored, our communities murdered. For too long our bodies and our livelihoods have been criminalized in order to maintain the apparatus of exploitation of capitalism through ever new forms of imperialism.

    It is our survival and the legacy of our struggles that sustain hope for a better world!And that’s why we also know what solidarity means; and to whom it belongs! We invite you to set an example together with us on the 1 st of May and to continue the tradition of the international and revolutionary struggles of our ancestors and predecessors!

    We know that we only have each other and that the foundation of a new world can only be created together. So it’s time to fight, hand in hand: with our neighbours, siblings, children, uncles and aunts, with our migrant comrades and friends on the frontlines. It is their labour that empowers us to lead the class struggle.

    We won’t let ourselves be sold what has always been ours. The only ones who will lay claim to anything from now will be us, the exploited workers. And we will reclaim what is ours! Our solidarity with each other, our apartments, our jobs, our society, our communities, our streets! We won’t let our solidarity or our city be captured! Against their system of selling our homes, we will stand up with real, lived solidarity in tenant struggles against rent, and for the expropriation of their real estate companies without compensation!

    Come together, comrades, so that this 1 st of May, the International Workers‘ Day – we can thank those who, through their labour, have created this world and thus will make the conditions for a new world possible.

    Come join us so that we may raise the voices of solidarity of the international working class in all our languages.

    Let’s not forget: the applause doesn’t make our day’s work easier, the cheers from balconies don’t make the working day any shorter. To truly be thankful, we need change!

    Let’s not alienate our migrant communities in Berlin from their struggle. Let us find an expression of solidarity that emboldens our struggle and reminds us of the historical continuity of migrant, diasporic and international labour struggles. Let us not forget the undocumented among us, those of us whose bodies have been criminalized, and those of us who are only one fight away with cops from being deported. So let’s find new perspectives through protest, let’s protect each other, let’s invite all passers-by to join our ranks. We remain open to our friends who are in need.

    Because once we have recognized our situation, how can we be stopped?

    The kick-off will begin in the late afternoon of May 1, 2021 at Hermannplatz in Berlin-Neukölln. The demonstration will then start punctually at 6 pm.

    Alliance Revolutionary May Day Berlin

    Call in [german] [french]

  • Appel à la manifestation révolutionnaire internationaliste le 1er mai 2021

    L’année dernière, dans les premiers stades de la pandémie, les dirigeants se sont probablement crus très intelligents quand ils ont tenté de s’approprier le terme «solidarité».

    Nous garderons nos distances. Nous nous isolerons. Nous penserons aux vieux et aux malades. Nous ne laisserons pas les travailleurs dans le secteur de santé et les soignants, surchargés de travail, s’encombrer davantage. Oui, il est important de prendre soin les uns des autres et de ne pas jouer avec la vie humaine.

    Ce qu’ils cachent, cependant, c’est que c’est eux qui ont créé ces conditions d’inhumanité en premier lieu. Ils ont ruiné le système de santé, permis le dumping salarial et encouragé la privatisation. Ce sont eux qui ont fait passer les profits de quelques-uns avant la santé et les moyens de subsistance du plus grand nombre. Ce sont eux qui profitent de notre chômage et qui nous humilient ensuite chaque fois que nous nous rendons au Jobcenter.

    Et puis ils essaient de nous vendre leurs maigres mesures en parlant de la solidarité. Ils prêchent la doctrine de la responsabilité individuelle, et puis, à chaque occasion, ils défendent les intérêts des entreprises et jamais les nôtres. Avec leurs escouades de policiers, ils maintiennent le système défini par l’argent et la propriété privée. Depuis le début de la pandémie, la classe dirigeante a construit un calme arbitraire et un état de surveillance permanente par le biais d’un grand nombre de règlements et de nouveaux pouvoirs accordés à la police et aux gardes-frontières afin d’étendre le contrôle, de renforcer les mesures et d’augmenter la violence à travers l’Europe.

    Face à l’échec de leur système, le capitalisme, nous avons été obligés de nous isoler davantage les uns des autres. Quand nous perdons notre emploi, nous sommes quand même forcés à payer notre loyer. Beaucoup d’autres sont censés travailler des heures supplémentaires, renoncer à leur salaire et ainsi se ruiner la santé . On nous a fait attendre pendant des mois pour un peu d’argent qui, après soixante-dix ans de labeur à Almanya, devrait enfin être dû. Nous devrions mourir pour qu’ils n’aient à rendre de comptes. En fait, ils ne veulent pas que nous soyons solidaires, mais plutôt que nous fermions les yeux face à leur violence – une violence qui existe depuis bien avant la pandémie, mais qui maintenant est impossible de cacher. Nous ne le ferons pas.

    Le fait que les dirigeants d’ici, dans leurs villas de Grunewald et leurs lofts de 240 m2 à Mitte, puissent mener leur vie libérale de merde et parler de responsabilité n’est possible que grâce à la surexploitation des travailleurs. Cela est particulièrement vrai pour la main-d’œuvre des femmes du Sud et des femmes migrantes ici, dans le centre impérialiste. Que ce soit dans l’industrie, les soins ou les tâches ménagères, la prospérité de l’Allemagne et de l’Europe occidentale est créée sur notre dos – le dos des travailleurs et des exploités ici et dans le monde.

    Et n’oublions pas que ces lofts, dans lesquels ne vivent que très peu de personnes aujourd’hui, étaient autrefois des logements ouvriers pour un grand nombre de gens. Quelle réalité morbide nous vivons – où nos amis sont criminalisés pour leur sans-abrisme alors même que le sans-abrisme est créé par les dirigeants. Quelle situation intenable où nos amis migrants sont affectés de manière disproportionnée par l’inhumanité de la gentrification, du sans-abrisme et des expulsions.

    Pendant trop longtemps, notre travail a été exploité, nos voix ignorées, nos communautés assassinées. Pendant trop longtemps, nos corps et notre existence ont été criminalisés afin de maintenir le système d’exploitation capitaliste, par le biais de nouvelles formes d’impérialisme toujours plus nombreuses.

    Cependant, c’est notre survie et l’héritage de nos luttes qui entretiennent l’espoir d’un monde meilleur!

    Et c’est pour ça que nous savons ce que signifie vraiment la solidarité ; à qui elle appartient! Nous vous invitons à marquer le coup avec nous le 1er mai et à perpétuer la tradition des luttes internationales et révolutionnaires de nos ancêtres et prédécesseurs!

    Nous savons que nous n’avons que les uns les autres et que les fondations d’un nouveau monde ne peuvent être posées qu’ensemble. Il est donc temps de se battre, main dans la main! Ensemble: avec nos voisins, nos frères et sœurs, nos enfants, nos oncles et tantes, avec au premier plan nos camarades et amis migrants. C’est leur travail qui nous donne le pouvoir de mener la lutte des classes.

    Nous ne laisserons personne nous vendre ce qui a toujours été à nous. C’est nous qui allons tout acquérir à partir de maintenant. Et nous reprendrons ce qui nous appartient: Notre solidarité les uns envers les autres, nos appartements, nos emplois, notre société, nos communautés, nos rues! Ne les permettrons pas de capturer notre solidarité ou notre ville! Nous opposerons avec une solidarité réelle et vécue leur système de vendre nos maisons, dans les luttes des locataires, pour l’expropriation de leurs sociétés immobilières sans compensation!

    Venez, pour qu’en ce 1er mai, fête internationale des travailleurs, nous puissions remercier ceux qui, par leur travail, ont créé ce monde et rendront ainsi possibles les conditions d’un monde nouveau.

    Venez nous rejoindre afin que nous puissions élever la voix dans toutes nos langues pour la solidarité historique de la classe ouvrière internationale!

    N’oublions pas: Les applaudissements ne rendent pas notre travail quotidien plus facile à supporter, les acclamations depuis les balcons ne rendent pas la journée de travail plus courte. Pour être vraiment reconnaissants, nous devons changer les choses!

    N’aliénons pas nos communautés – les communautés migrants de Berlin – de leur lutte. Trouvons une expression de solidarité qui nous inspire à lutter et nous rappelle la continuité historique des luttes ouvrières migrantes, diasporiques et internationales. N’oublions pas les sans-papiers parmi nous, ceux d’entre nous dont les corps et les existences sont criminalisés, ceux d’entre nous pour qui au cas d’une confrontation avec les flics seront expulsés. Alors trouvons de nouvelles perspectives pour la protestation, protégeons-nous les uns les autres, invitons tous les passants à rejoindre nos rangs. Nous sommes encore réceptifs à nos amis qui sont dans le besoin.

    Car si nous avons réalisé notre situation, qu’est-ce qui pourrait nous arrêter?

    Le prélude commencera sur la Hermannplatz à Neukölln probablement à 17 heures. La manifestation commencera donc ponctuellement à 18 heures via Sonnenallee, Kreuzberg et Oranienplatz.

    Alliance révolutionnaire 1er mai Berlin

    Appel dans d’autres langues: [allemand] [anglais]

  • Noch 100 Tage zum 1. Mai 2021

    Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Im Augenblick der Krise war der Revolutionäre 1. Mai in Berlin immer ein attraktiver Anziehungspunkt. So verspricht auch der Maianfang 2021 etwas besonderes zu werden. Zuversichtlich stimmen uns dabei die ersten Worte autonomer Freund*innen für ein Berliner Frühlingskonjunkturprogramm. Anknüpfend an den Maifeiertag im vergangenen Jahr laden sie schon mal zum unberechenbaren Bevölkern der Straßen in unseren Vierteln ein.

    Auch wir werden für alle, die dabei sein wollen, ein Mitmachangebot vorschlagen, das uns ein öffentliches Zusammenkommen und eine kollektive Erfahrung ermöglicht und den gebotenen Schutz (Masken usw., ihr wisst schon) gewährleistet. Konkret-praktisches werden wir voraussichtlich erst kurzfristig verraten können, um die jeweils aktuelle Situation angemessen zu würdigen. Die nächsten 100 Tage ist für alle – so divers wir auch sind – ausreichend Zeit zu überlegen, zu planen und vorzubereiten, damit der Tag etwas anderes sein wird als das Erwartbare.

    Der 1. Mai ist wie kein anderer Tag mit Klassenkämpfen verbunden und ruft weltweit die Menschen auf die Straßen – auch und gerade in Zeiten der Pandemie. Wenn wir an unterschiedlichen Orten unterwegs sein werden, agieren wir doch gemeinsam und solidarisch – für offene Grenzen, gegen staatlichen Rassismus, Leave No One Behind, die Reichen müssen für die Krise zahlen.

    Berlin, 21. Januar 2021

  • Ein Frühlingskonjunkturprogramm für Berlin

    Es gibt bereits einen ersten Aufruf von Autonomen aus Berlin zum 1. Mai 2021:

    »Nutzen wir also die kommenden Wochen, um erste Visionen zu entwerfen, wie wir wieder auf die Straße zurückkehren könnten. Erinnern wir uns vielleicht an den 1. Mai 2020 in Kreuzberg, der sich so angenehm von den toten Ritualen der vergangenen Jahre unterschied. Der eine der ersten Massenaktionen in Westeuropa nach dem Beginn der Pandemie war, und der so viele Überraschungsmomente mit sich brachte, dass sogar die Bullen nicht mehr aus dem Staunen heraus kamen. Nutzen wir die Zeit, die uns bleibt, bis die Sonne wieder den Asphalt und unsere Gesichter wärmt, um den Kontakt zu jenen zu suchen, für die dieses System keine Verwendung mehr hat. Erinnern wir uns an die alten Bündnisse, an Antifa Genclik, daran, dass die erste Hausbesetzung in Berlin im Märkischen Viertel stattfand. Erinnern wir uns die wilden Streiks im Herbst 1969, die von Migrant*innen ausgingen, machen wir Werbung für den kommenden 1. Mai, besuchen wir die Viertel der Ausgesteuerten, hinterlassen wir Flugblätter und Parolen, suchen wir das Gespräch mit den Leuten, denen das Wasser jetzt erst recht bis zum Halse steht. Laden wir unsere Freund*innen aus dem Ausland ein, versprechen wir nicht zuviel, aber vermeiden wir trotzdem nicht das Utopische. Verhindern wir, dass die Anhänger der Rituale wieder die Führung an sich reißen, erweitern wir unseren Aktionsradius für diesen Tag. Vermeiden wir taktische Festlegungen und Vorgaben, bleiben wir um jeden Preis unberechenbar und trotzdem sichtbar, bevölkern wir mal wieder die Sonnenallee und die Hermannstraße, haben wir einen Plan B, den wir auch umsetzen bei Bedarf, denken wir über den Tag hinaus. Wir haben nichts mehr zu verlieren, und alles was kommen wird, kann nur noch grausamer sein sein, als wir es uns jemals haben vorstellen können. Winter Is Here. Zeit sich zu bewegen.«

    Quelle: Sūnzǐ Bīngfǎ #13 

  • FAQ für die gemeinschaftliche Aktion am 2. Juni

    Das anarcha-queerfeministische Projekt #Liebig34 ist akut räumungsbedroht, am 3.6. ist die Urteilsverkündigung. Am 2.6. rufen wir zu einer gemeinschaftlichen Aktion um 18h im Friedrichshainer Südkiez auf. Solidarität mit der Liebig34 und den anderen Projekten! Hier ein FAQs zum Aktionsabend:

    Was ist beim Aktionsabend am 2. Juni geplant?

    Wir gehen gemeinschaftlich und laut auf die Straße, um den Kiez mit unseren Inhalten zu fluten, wie beim diesjährigen revolutionären 1. Mai. Denkt daran euch zu vermummen zum Schutz vor Covid19 und der Repression und versucht den Mindestabstand einzuhalten.

    Was ist das Ziel davon?

    Wir verteidigen uns gegen die bevorstehenden Räumungen unserer Projekte. Ziel ist es, uns unkontrollierbar im Kiez zu bewegen, die Alltagsabläufe zu stören und unsere Solidarität mit der Liebig34, mit dem Syndikat, der Meuterei, der Potse und allen anderen räumungsbedrohten Projekten auszudrücken. Einen Tag vor der Urteilsverkündiung der Liebig34 wollen wir deutlich machen, dass wir uns den staatlichen Angriffen auf eine Kiezkultur von unten widersetzen. Mit unserer Aktion wollen wir Druck aufbauen, gegen die Verantwortlichen von Verdrängung.

    Schrecken wir nicht Leute in der Nachbar*innenschaft ab?

    Nein, denn viele kämpfen selber gegen die Verdrängung aus den Kiezen und gegen den Mietenwahnsinn. Viele Nachbar*innen haben auch Verständnis, wenn die BVG-Kolleg*innen für ihre Interessen beim Streik die Stadt lahmlegen.

    Was können wir machen?

    Das müsst ihr selbst entscheiden, es gibt keine organisierte Performance. Es ist nichts vorgegeben, außer Ortsvorschlägen durch das Bündnis, die Aktion lebt von dem was wir selbst machen. Bereitet euch vor, denn ohne Eigeninitiative geht es nicht.

    Ist die Aktion angemeldet und wie läuft es ab?

    Es gibt keine Anmeldung, denn wir fragen bei unserem Protest vorher nicht um Erlaubnis. Was auf der Straße passiert entscheiden wir alle. DIY! Überlegt euch, wie ihr auf den Wegen und all den Orten eure Solidarität auf Tüchern, mit Transparenten, lauten Parolen und Wurfzetteln usw. verbreiten könnt oder mit Rauchtöpfen, Sprühereien und Farbbeuteln Akzente setzt. Wir werden nacheinander mit zeitlichem Abstand über Twitter verschiedene Orte angeben, zu denen wir uns dann über verschiedene Wege begeben werden. Informiert die anderen, die kein mobiles Internet haben.

    Wo werden die Orte bekannt gegeben?

    Unter @R1MB_Buendnis und @Liebig34Liebig werden die verschiedene Orte getwittert. Folgt den beiden Twitter Kanälen! Wenn ihr kein Handy habt fragt andere Aktivist*innen oder seid achtsam und schaut hin, wo die Leute hinlaufen, oder überlegt euch eigene Aktionen.

    Wie verhalten wir uns gegenüber der Polizei?

    Das könnt ihr selber entscheiden, wir empfehlen aber, wenn es Absperrungen durch die Polizei gibt, zu versuchen diese zu umgehen oder zu umfließen. Seid dabei achtsam und bleibt stets in Bewegung und vermeidet jegliche statische Situation. Solange wir in Bewegung sind, hat die Polizei Probleme uns unter Kontrolle zu bringen.

    Wenn es zu Festnahmen kommt was sollen wir tun?

    Wenn es zu Festnahmen kommt, meldet euch beim Ermittlungsausschuss (030/6922222). Dieser ist geschaltet! Wie ihr euch auf Demonstrationen und bei Festnahmen verhaltet sollt, könnt ihr hier nachlesen: ea-berlin.net/hinweise

    Was passiert nach dem 2. Juni?

    Am 3. Juni, dem Tag der Urteilsverkündung macht die Liebig34 einen Gegenprozess um 9 Uhr vor ihrem Haus. Am Tag der Räumung des Syndikats, der Liebig34, der Potse oder der Meuterei ruft die Interkiezionale zu dezentralen Aktionen und einer kraftvollen Spontandemonstration um 21 Uhr auf. Infos unter: liebig34.blogsport.de oder interkiezionale.noblogs.org

  • In Bewegung bleiben! Liebig34 verteidigen! Gegen die Stadt der Reichen!

    Die Liebig34 ist ein anarcha-queerfeministisches Hausprojekt in Berlin-Friedrichshain und akut räumungsbedroht. Der Prozesstermin ist am 3. Juni 2020. Wir rufen dazu auf, im Vorfeld des Prozesstermins aktiv zu werden, in Form einer gemeinschaftlichen Aktion am 2. Juni in Friedrichshain. Einen Monat nach dem 1. Mai wollen wir uns erneut die Straßen nehmen, um für den Erhalt der Liebig34 und aller anderen linken Projekte wie Potse, Meuterei, Syndikat und vielen anderen zu demonstrieren. Kommt am 2. Juni bis 18 Uhr in den Friedrichshainer Südkiez, zu Fuß oder mit Fahrrädern. Ab 18.15 Uhr werden wir über Twitter (R1MB_Buendnis und @Liebig34Liebig) nacheinander mit zeitlichem Abstand verschiedene Orte angeben, zu denen wir uns dann über verschiedene Wege begeben werden. Informiert die anderen, die kein mobiles Internet haben. Wir wollen die Straßen mit unserer Solidarität fluten, die Orte, die wir jeweils mit einer Uhrzeit angeben, sind nur kurze Orientierungspunkte. Auf unterschiedlichen Neben- und Seitenstraßen kommen wir dorthin, werden unsere Inhalte vermitteln und uns danach zerstreuen, um uns bald wieder woanders zu begegnen.

    Es gibt keine Anmeldung und auch keine organisierte Performance, was auf der Straße passiert entscheiden wir alle. DIY! Überlegt euch, wie ihr auf diesen Wegen und all den Orten eure Solidarität auf Tüchern, mit Transparenten, lauten Parolen und Wurfzetteln verbreiten könnt oder mit Rauchtöpfen, Sprühereien und Farbbeuteln Akzente setzt. Unsere Bewegungsfläche ist der ganze Kiez. Mit unserem Aktionskonzept wie am 1.Mai wollen wir möglichst vielen Menschen ermöglichen, sich an den Protesten zu beteiligen. Jede*r nach ihren eigenen Vorstellungen und Risikobereitschaft. Ob allein mit einem Plakat, gemeinsam mit Freund*innen und Genoss*innen, in kleinen Gruppen, mit Fahrrad oder zu Fuß oder auch von Hausdächern und Balkonen aus. Wenn es Absperrungen durch die Polizei gibt, versuchen wir diese zu umgehen oder zu umfließen. Seid dabei achtsam, vermeidet enge Zusammenkünfte und bleibt stets in Bewegung und vermeidet jegliche statische Situation. Haltet den Mindestabstand ein und tragt einen Mund-Nasenschutz oder Schal. Die Liebig34 ist ein zentraler Bestandteil der linken und queerfeministischen Bewegung Berlins. Zeigen wir unsere Solidarität!

    Das Projekt Liebig34 ist ein Haus von Frauen, Lesben, Inter-, Nicht-binären und Transpersonen (FLINT) und organisiert sich ganz ohne cis-Männer. Die Liebig34 wurde 1990 besetzt und hat eine lange Geschichte als Ort der Selbstorganisierung und des Widerstandes. Bereits seit Ende 2018 ist der Pachtvertrag mit dem Vermieter Padovicz ausgelaufen. Beim letzten Gerichtstermin am 30.01.2020, hat die Liebig34 einen Befangenheitsantrag gegen den vorsitzenden Richter gestellt, aufgrund der von ihm verfassten, nicht gegenderten sitzungspolizeilichen Anordnung. Der Antrag wurde vom Kammergericht abgelehnt. Es sei aufgrund von „erheblichem wirtschaftlichem Mehraufwand“ nicht möglich Sprache individuell anzupassen, deswegen halte man es mit der „männlichen“ Form „allgemein“. Das generische Maskulinum ist aber nicht neutral und umfasst nicht alle Geschlechteridentitäten. Geschlechterneutrale Sprache zielt darauf ab Geschlechtervielfalt abzubilden und Menschen nicht auszuschließen. Queerfeministische Räume verteidigen! Liebig34 stays!

    Die Unternehmensgruppe Padovicz, mit Sitz am Kurfürstendamm 178/179, ist durch das systematische Aufkaufen und Entmieten von Wohnungen, Modernisierungen und Verdrängen von Mieter*innen in Berlin berüchtigt. Seit den 90er Jahren kauft er im großen Stil Wohnhäuser in Berlin. Während die Instandhaltung in den Häusern verweigert wird, erhöhen sich beständig die Kaltmiete und die Betriebskosten. 2008 hatte Padovicz das Haus der Liebig34 für rund 600 000 Euro gekauft. Allein in Friedrichshain besitzt das Unternehmen mehr als 200 Häuser. Nicht nur die Liebig34 ist von Zwangsräumung und Verdrängung betroffen, sondern sehr viele Menschen in Berlin. In den Innenstadtbezirken wird durch Luxusbauten, Eigentumswohnungen und Bauprojekten wie dem Amazon-Tower die Gentrifizierung weiter vorangetrieben. Menschen mit geringen Einkommen werden gezwungen, ihre Kieze zu verlassen. Durch die Corona-Krise verschlimmert sich die Situation für viele Mieter*innen zusätzlich, wenn das Einkommen wegbricht, die Miete aber weitergezahlt werden soll. Keine Rendite mit der Miete! Wohnraum vergesellschaften!

    Geflüchtete müssen auf engstem Raum in Sammellagern leben und sind einer erhöhten Gefahr der Ansteckung mit dem Corona-Virus ausgesetzt. Statt einer dezentralen Unterbringung werden Geflüchtete noch weiter abgeschottet und Lager werden komplett unter Quarantäne gestellt, wie zum Beispiel in Hennigsdorf bei Berlin. Dort haben sich über 20 Prozent der Bewohner*innen inzwischen infiziert. Massenunterkünfte auflösen! Wohnungen statt Lager!

    In der Corona-Krise nimmt patriarchale Gewalt gegen FLINT zu. Auch die geschlechtshierarchische Arbeitsteilung verschärft sich. Für Hausarbeit und Kinderbetreuung waren schon vor Corona vor allem Frauen zuständig, durch die Einschränkungen bei Schule und Kita wird die bestehende patriarchale Ungleichheit noch weiter verstärkt. Wir müssen feministische Kämpfe stärken und brauchen dafür queerfeministische Räume wie die Liebig34!

    Gerade jetzt in der Krise, wenn reaktionäre und faschistische Kräfte an Zulauf gewinnen, müssen wir als linke Bewegung sichtbar sein und unsere Perspektive einer solidarischen Gesellschaft ohne Kapitalismus, Rassismus und Patriarchat deutlich machen! Gegen die Stadt der Reichen! Für uns ist der 1. Mai an jedem Tag!

    Aktuelle Infos:
    Twitter @R1MB_Buendnis
    https://1mai.blackblogs.org

  • Erste kurze Einschätzung zu den dezentralen Protesten am 30.April und 1.Mai 2020

    Noch sind die Eindrücke sehr frisch und wir konnten auch noch nicht mit allen Rücksprache halten, daher an dieser Stelle nur eine kurze und unvollständige erste Einschätzung. Das Bündnis wird in den nächsten Wochen eine ausführliche Stellungnahme und Auswertung zu den verschiedenen und vielfältigen Aktionen rund um den 1. Mai 2020 veröffentlichen.

    Fangen wir mit dem Positiven an: Tausende Menschen haben in der Walpurgisnacht und am 1. Mai gezeigt, dass sich Protest in Berlin nicht verbieten lässt, sondern wir selbst entscheiden, wann und wie wir demonstrieren. Trotz Polizeigewalt und unverantwortlichen Verhaltens der Staatsmacht sind Tausende auf die Straße gegangen, um ihren Unmut über die gesellschaftlichen Zumutungen zu zeigen. Vor allem aber, um ihre Solidarität mit denjenigen auszudrücken, die in dieser Gesellschaft unterdrückt und ausgebeutet werden. Die Forderung nach Schließung der Lager, Abschaffung der Festung Europa, dem Ende der Ausbeutung, den Erhalt linker Freiräume und praktischer Solidarität waren in Friedrichshain und Kreuzberg so präsent wie lange nicht mehr.

    Einer unserer Schwerpunkte war es, auf die menschenverachtende Situation der Geflüchteten in den griechischen Lagern und an den EU-Außengrenzen aufmerksam zu machen. Wir freuen uns, dass so viele Aktivist*innen mit ihren Transpis, Schildern und Parolen genau das geschafft haben. Die Lager müssen evakuiert werden – und zwar sofort! Kämpfe müssen aber auch verbunden werden. Dazu gehört u.a. der Erhalt von lang erkämpften linken Freiräumen und Projekten – wie die Meuterei, das Syndikat, die Potse und vor allem die Liebig34 – die dazu beitragen, dass praktische Solidarität und linke Praxis möglich sind und bleiben.

    An dieser Stelle vielen Dank an alle, die mit uns auf der Straße, an den Fenstern, auf Balkonen und Dächern waren, die sich nicht haben abschrecken lassen, auch in schwierigen Zeiten Solidarität praktisch werden zu lassen. Wir haben den Eindruck, dass das Konzept des dezentralen und mobilen Protests unabhängig von festgelegten Plätzen und Routen gut funktioniert hat. Erstaunlich viele Menschen waren in kleinen Bezugsgruppen unterwegs, haben sich einen Plan gemacht und besonnen und flexibel auf die Angriffe der Bullen reagiert und somit Protest ermöglicht. Die Bullen waren sichtlich überfordert von der Spontanität der Massen; sie waren oft zu spät vor Ort, so dass sich an vielen Stellen ein Handlungsspielraum eröffnet hat, der mal besser oder mal schlechter genutzt worden ist.

    Kommen wir nun zum Negativen: Es waren vor allem die Bullen, die ohne Mundschutz und dicht gedrängt aufgetreten sind. Fast 2000 von ihnen wurden aus anderen Bundesländern zusammengezogen und in engen Einsatzwägen nach Berlin geschickt, wo sie Menschen verprügelten, die ihr Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit in Anspruch nahmen. Wir sagen es ganz klar, ohne die Bullen wäre es einfacher gewesen, Abstand zu halten.

    Wenn die Polizei und der Senat alles dafür tun, demokratischen Protest zu unterdrücken und Schutzkonzepte zu konterkarieren, um uns dann die Schuld zuzuschieben, so sagen wir ganz deutlich: Eines der größten Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung ist die herrschende Politik, die Menschen dazu zwingt, auf engstem Raum für zu wenig Geld zu arbeiten, sowie die Polizei, die Menschen schikaniert und sich dabei einen Scheiß um Abstand kümmert.

    2. Mai 2020 – Revolutionäres 1.-Mai-Bündnis

    Hinweis: Wenn ihr festgenommen wurdet, meldet euch bei der Roten Hilfe und dem EA. Von Repression betroffen sind Einzelne, gemeint aber sind wir alle. Daher treten wir der Repression auch gemeinsam entgegen.

    Einige Eindrücke zu den Protesten findet ihr hier:
    https://www.flickr.com/photos/pm_cheung/albums/72157714123429376

  • Kommt um 18:00 Uhr in die Oranienstraße

    Am 1. Mai nehmen wir uns die O-Straße. Pünktlich um 18 Uhr werden wir uns in und um diese Straße in Kreuzberg 36 versammeln. Während wir dann den Straßenzug entlang blicken, werden wir uns alle sehen: eine vierstellige Zahl von Menschen, die u.a. für die Evakuierung von Moria demonstriert. So sind wir alle trotz der Abstände doch gemeinsam auf der Oranienstraße präsent. Das wird vielleicht der großartigste Moment des Tages.

    Vielfältige Inhalte

    Wir werden die gesamte Zeit verantwortungsvoll handeln, denn wir nehmen die Corona-Schutzmaßnahmen ernst. Und wir transportieren bedacht und entschlossen unsere Inhalte. Damit dies erfolgreich werden kann, sind wir alle gefragt: Wir bringen Transparente und beschriftete Tücher mit, packen sie zu gegebener Zeit aus und spannen sie auf, um unsere politischen Botschaften zu vermitteln. Unsere Forderungen stehen außerdem auf mitgebrachten Pappschildern oder unserem Mundschutz. Gemeinsam rufen wir Parolen.

    Neuer Zielort und Zielzeit

    Etwa gegen 18:20 Uhr wird ein neuer Ort (bzw. ein neues Gebiet) über Twitter und Webseite bekannt gegeben (z.B. „Kommt um 18:40 an Ort B“). Wir werden uns zerstreuen – auf verschiedene Wege, Neben- und Seitenstraßen. Und wir kommen dann von allen Seiten pünktlich auf den neuen Ort zu. Auch hier werden wir Abstand halten und unsere Inhalte entfalten und vermitteln – bevor es dann schon bald weitergeht. Nach und nach werden voraussichtlich weitere Orte bekannt gemacht. Dafür ist es sinnvoll, Internetzugriff zu haben oder über andere Wege diese Information zu erhalten.

    Wir bleiben in Bewegung

    Wir spazieren die Straßen auf und ab, sind also ständig unterwegs und vermeiden statische Situationen (außer vielleicht in der Menschenschlange am Späti ;-)). Wenn ein Ort abgesperrt ist, werden wir darum herum tingeln. Wir nehmen dabei die Schutzmaßnahmen ernst. Wir werden verantwortungsvoll handeln. Und wir erwarten, dass die Polizei am 1.Mai auch Abstand hält, weil unser Kiez politische Inhalte, aber keine Polizeigewalt braucht.

    Aktuelle Infos auf Twitter @Rev1MaiBerlin

    Bei Festnahmen und Repression meldet euch beim Ermittlungsausschuss: 030/692 22 22